Neubau 3-fach Sporthalle, Ottobrunn
Über ein vom Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München durchgeführten VOF-Verfahrens erhält das Architekturbüro PECK.DAAM Architekten aus München den Auftrag für die Planung der Dreifachsporthalle in Ottobrunn.
Der Bedarf ergibt sich durch das benachbarte, jüngst erweiterte Gymnasium Ottobrunn. Die Dreifachsporthalle ist somit als Schulsportanlage konzipiert mit zusätzlicher Abendnutzung durch regionale Vereine.
Die Lage des Baukörpers ist im Wesentlichen vorgegeben durch das benachbarte Gymnasium, die im Nordwesten geplante neue Sportanlage und die Adalbert-Stifter-Strasse im Nordosten. Die Sporthalle ist soweit nach Südosten abgerückt worden, dass eine bauliche Erweiterung (Verlängerung) des Gymnasiums möglich ist, ohne dass die unterirdischen Räume der Sporthalle überbaut werden müssten.
Prägend für die Gestaltung des Gebäudes ist die bestehende Baumkulisse im Süden des Grundstücks. Die Sporthalle ist teilabgesenkt, so dass oberirdisch lediglich der Luftraum der Sporthalle sowie das Foyer sichtbar sind. Umkleiden, Geräteräume, Konditionsraum und Nebenräume sind unterirdisch situiert. Den drei Teilhallen sind jeweils ein Umkleidebereich, sowie ein Geräteraum zugeordnet.
Das gesamte Gebäude (einschliesslich Konditionsraum) ist barrierefrei erschlossen. Die zwei baulichen Rettungswege sind über die Haupt- bzw. Aussentreppe sichergestellt. Der Konditionsraum kann sowohl von der Sporthalle aus, als auch unabhängig davon direkt vom Treppenraum erschlossen werden.
Das Gebäude öffnet sich mittels einer raumhohen Pfosten/Riegel-Fassade auf gesamter Länge auf der Nord- und Südseite und ermöglicht einen Blick durch das Gebäude hindurch auf das Grün des Waldes auf der Südseite. Es entsteht ein „Schaufenster“ zum Wald.
Ein großzügig auskragendes Vordach auf der Nordseite bildet eine einladende Geste und schafft Aufenthaltsqualität. Die Schmalseiten des Gebäudes sind konsequent geschlossen und mit einer hinterlüfteten, gedämmten Bekleidung aus wetterfestem Stahl (Cortenstahl) bekleidet. Die Rostoberfläche dieser äußerst widerstandsfähigen Fassade harmoniert mit dem Blattwerk des benachbarten Waldes. Montage- und sonstige Spuren sind nicht störend, sondern Teil einer lebendigen Patina.
Während der unterirdische Teil des Gebäudes eine reine Stahlbetonkonstruktion ist, wurde die Tragkonstruktion des Dachs als strenge Stahlkonstruktion ausgeführt. Das Raster der Stützen nimmt in wirtschaftlicher Weise Bezug auf das Fassadenraster. Lediglich der Eingangsbereich und die Giebelwände der Sporthalle wurden aus statischen Gründen in Stahlbeton ausgeführt.
Die Stahlbetonwände und -decken wurden mit einer Bretterschalung als Sichtbetonwände ausgeführt, die mittels eines abgestimmten Beleuchtungskonzepts in Szene gesetzt werden. Diese Sichtbetonwände schaffen zusammen mit den sonstigen Materialien (Eichenholz, dunkler Boden, Metall) eine ruhige, freundliche Atmosphäre. Sogenannte Lichtkamine bringen Tageslicht in die unterirdischen Flurzonen.
Die Ausstattung der Sporthalle wurde bis ins Detail mit den künftigen Nutzern abgestimmt und erfüllt als aktuellen Anforderungen des modernen Schulsports. Ein Teil des Konditionsraums ist als Boulderraum konzipiert.
„Höhepunkt“ der Sporthalle ist ohne Zweifel die an der Giebelwand angebrachte Kletterwand, die als Blickfang die Halle optisch dominiert.
Auftraggeber | Zweckverband Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München Prof.-Messerschmitt-Straße 3 85579 Neubiberg |
Beauftragte Leistungen | § 34 HOAI 2013 LPH 8 |
Planung | Peck.Daam Architekten GmbH, München |
Projektsteuerung | Hitzler Ingenieure, München |
BRI | ca. 16.500 m³ |
BGF | ca. 2.260 m² |
Kosten (Mio. Euro) | ca. 6 Mio |
zur Verfügung gestellt von peck.daam